Die ava Weiterbildung ist Teil der Fachsozialbetreuer*innen-Ausbildung bei Jugend am Werk

Die ava Weiterbildung wurde in das Curriculum der Fachsozialbetreuer*innen-Ausbildung mit Schwerpunkt Behindertenarbeit von Jugend am Werk Steiermark aufgenommen. 

ava und Jugend am Werk verbindet seit vielen Jahren eine Partnerschaft. Christine Bramerdorfer ist die Leitung der InBildung von Jugend am Werk. Ihr war es ein Wunsch das Thema und das Berufsbild der Persönlichen Assistenz in die Ausbildung einzubringen.

Assistenz ist mehr als nur ein Job

Warum sollte eine Person, die eine Fachausbildung im Behinderten-Bereich macht, etwas über Persönliche Assistenz lernen? Wie man in der ava Weiterbildung lernt, hat sich die Persönliche Assistenz aus der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung heraus entwickelt. Die Selbstbestimmt-Leben-Bewegung hilft Menschen mit Behinderungen. Sie können dort über ihre Erfahrungen reden. Sie können sich selbst politisch vertreten. Selbstbestimmt Leben ist der Ansatz, dass Menschen mit einer körperlichen Einschränkung nicht in Alters- oder Pflegeheimen untergebracht werden müssen. Sie können über ihr eigenes Leben selbst bestimmen. Sie benötigen dazu in bestimmten Situationen Unterstützung. Die Assistentinnen und Assistenten müssen keine Ausbildung haben, weil sie den Anweisungen der behinderten Person folgen. Der behinderte Mensch weiß am besten, was gemacht und wie etwas gemacht werden soll. 

In der Weiterbildung wird Selbstbestimmung gelebt

Diese Sichtweise hat sich in den letzten Jahrzehnten in die Behindertenarbeit gezogen. Und das ist gut so! Als Fachsozialbetreuer*in wird man vermutlich nicht als Persönliche Assistenz oder in der Freizeitassistenz arbeiten. Aber es ist wichtig, dass sich die zukünftigen Fachkräfte mit dem Thema Selbstbestimmung auseinandersetzen. Sie sollen lernen, was Assistenz für Menschen mit Behinderungen bedeutet.

Die ava Weiterbildung macht dabei aus, dass die Inhalte mit Menschen mit Assistenzbedarf entwickelt wurden. Und alle Inhalte wurden vor Veröffentlichung in einem dreistufigen Verfahren von Menschen mit Behinderungen und einer entsprechenden Expertise geprüft.

Was bedeutet Assistenz in der Praxis?

Was InBildung-Leiterin Christine Barmerdorfer besonders wichtig war: Die Möglichkeit, alle Kurse online zu machen. So fügte sich die ava Weiterbildung perfekt in den Lehrplan ein. Die 20 angehenden Fachsozialbetreuer*innen konnten die Kurse im Selbststudium absolvieren. Und das von überall aus und 24 Stunden am Tag verfügbar.

Den Beginn dieser Selbstlernzeit und den Abschluss haben wir persönlich begleitet. Verena Kofler und Matthias Grasser haben am Freitag, 16.12.2022 Jugend am Werk am Lendplatz besucht. Matthias erzählte über sein Leben und dem Umgang mit seiner Behinderung. Er zeigte mit seiner persönlichen Geschichte auf, was mit einem starken Willen, mit viel Unterstützung in der Familie und mit Persönlicher Assistenz möglich ist. Die Teilnehmer*innen waren sichtlich inspiriert: “Persönliche Assistenz ist wichtig und wird immer wichtiger”, so eine angehende Fachfrau in der Reflexion. “Ich nehme für mich Anregungen mit, wie Inklusion gelebt werden kann”.

Persönliche Assistenz ist nun ein fixes Thema in der Ausbildung zur bzw. zum Fachzsozialbetreuer*in bei Jugend am Werk. Das ist ein Meilenstein.

Portraitfoto von Verena Kofler

Über die Autorin:

Verena Kofler

Programm-Managerin von ava

Als ehemalige Assistentin und Teamleiterin kennt Verena die österreichische Assistenz-Szene unmittelbar aus der Praxis.

Als Programm-Manangerin arbeitet sie daran, das ava Netzwerk weiter auszubauen.

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